Tabakprävention bei Mitarbeitenden
Seit dem 1. Mai 2010 ist das Gesetz zum „Schutz vor Passivrauchen“ in Kraft, welches unter anderem im Arbeitsplatzbereich vieles regelt. Die Umsetzung hat sich mittlerweile eingespielt, die meisten von uns können sich nicht mehr vorstellen, dass es noch bis vor wenigen Jahren anders war.
Der Tabakkonsum ist nach wie vor teuer. Nicht die Produkte selbst, sondern die Folgekosten im Milliardenbereich, die durch Produktivitätsverluste verursacht werden: Rauchen führt zu mehr Absenzen am Arbeitsplatz durch Rauchpausen, verminderter Leistungsfähigkeit, Arbeitsunfähigkeit durch Folgeerkrankungen und im schlimmsten Fall sogar zum frühzeitigen Tod eines/r rauchenden oder dem Passivrauch ausgesetzten Arbeitnehmers/in.
In der Schweiz beträgt der Anteil Rauchender ab 15 Jahren im Jahr 2016 25.3%. Ein Drittel hat die Absicht, damit aufzuhören. Bei den 15-25 Jährigen ist der Anteil Rauchender mit 31.6% höher als im Gesamtdurchschnitt. Der Wechsel von der Oberstufe in den Lehrbetrieb und die Berufsschule bedeutet für Jugendliche viele Veränderungen und Unsicherheiten, was ein Risikofaktor für den Einstieg ins Rauchen ist. Zahlen zeigen, dass wer mit 20 Jahren nicht raucht, beginnt mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr.
Der Betrieb ist für Lernende ein bedeutendes Umfeld, wo nicht nur für den Beruf, sondern fürs Leben gelernt wird. Projekte wie „zackstark – rauchfrei durch die Lehre“ (www.zackstark.ch) und „ready4life“ (www.r4l.swiss) setzen bei der wichtigen Bevölkerungsgruppe der Lernenden an und unterstützen sie in der Rauchfreiheit sowie in Lebens- und Gesundheitskompetenzen. Viele Jugendliche geben an, dass sie nicht mit Rauchen beginnen oder gar aufhören würden, wenn es vom Berufsbildner begrüsst werden würde. Rauchen wird so nicht mehr zur rein privaten Angelegenheit, sondern betrifft auch Sie als Arbeitgeber/in. Jeder investierte Franken in die Tabakprävention oder Unterstützung beim Rauchstopp spart 41 Franken an Folgekosten ein, denn nicht mit Rauchen zu beginnen ist einfacher als damit aufzuhören.
Im Kanton Aargau ist die Lungenliga Aargau die Fachstelle für Tabakprävention und Rauchstopp. Bei Fragen freut sich das Team der Gesundheitsförderung und Prävention auf Ihre Kontaktaufnahme unter zackstark@llag.ch oder 062 832 40 14.
Quellen
- https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20071656/index.html
- https://www.obsan.admin.ch/de/indikatoren/kosten-von-suchtverhalten
- http://www.suchtmonitoring.ch/de/1.html?tabak
- http://www.suchtmonitoring.ch/de/1/2.html?tabak-inzidenz
- „spectra – Gesundheitsförderung und Prävention“, Nr. 116, Bundesamt für Gesundheit BAG (April 2017)