Schlaf und Leistungsfähigkeit bei der Arbeit
Wer tagsüber gut arbeiten will, muss nachts gut schlafen. Denn die Qualität des Schlafs entscheidet über die körperliche und seelische Verfassung und somit über die Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Man würde meinen, Schlaf ist ausschliesslich etwas Persönliches und Individuelles. Doch dem ist nicht so. Die Berufstätigkeit hat einen grossen Einfluss auf den Schlaf und auf das Schlafverhalten. Stress in jeder Form stört den Schlaf, aber auch das Funktionieren am Tag. Somit sollte es den Betrieben nicht egal sein, wie gut ihre Mitarbeitenden schlafen.
Einige Unternehmen haben bereits erkannt, dass sie sich um die Schlafkultur ihrer Mitarbeitenden kümmern müssen. Das Ziel: Die Mitarbeitenden sollen Stress besser verarbeiten können und zu einem erholsameren Schlaf finden. Die Möglichkeiten, Schlaf im Unternehmen zum Thema zu machen, sind vielseitig. Hier einige Beispiele:
- Informations- und Beratungsangebote im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Offene Unternehmenskultur: kurze Ruhepausen, Zeit zum Schlafen/Powernappen müssen möglich sein. Eventuell Bereitstellung eines Ruheraums
- Vermeidung übermässiger Überzeit: diese Zeit geht gewöhnlich vom Schlaf ab
- Vermeidung ständiger Erreichbarkeit: Erwartungshaltung klären
- Reduktion arbeitsbedingter Stress
- Stellvertreterregelungen
- Flexible Arbeitszeiten/Gleitzeit: wenn möglich
Beschäftigte in Schichtsystemen sind im Vergleich zu Beschäftigten ohne Schichtarbeit verstärkt mit physischen und psychischen Belastungen konfrontiert. Dies betrifft speziell die Bereiche Schlaf, soziale Beziehungen, Ernährung/Tabak/Alkohol. Die Herausforderungen bei der Arbeit im Schichtbetrieb bringt eine Vielzahl an besonderen Merkmalen mit sich, derer sich sowohl Arbeitnehmende als auch Arbeitgebende annehmen sollten. Dazu gehören:
- Möglichst wenige aufeinanderfolgende Nachtschichten. Möglichst nicht mehr als drei Nachtschichten in Folge
- Nach einer Nachtschicht möglichst lange Ruhezeit. Sie sollte nicht weniger als 24 Stunden betragen
- Zusammenhängende Freizeit am Wochenende ist besser als einzelne freie Tage
- Ungünstige Schichtfolgen sollten vermieden werden. Ein Schichtsystem sollte vorwärts rotieren: Früh-, Spät-, Nachtschicht
- Individuelle Vorlieben sollten bei der Gestaltung des Arbeitszeitsystems berücksichtigt werden
- Schichtpläne sollten transparent und vorhersehbar sein