Absenzen und Fehlzeiten
Gesunde und motivierte Mitarbeitende sind für ein Unternehmen überlebenswichtig. Es ist aber nicht zu vermeiden, dass ab und zu Mitarbeitende ausfallen. Krankheiten und Unfälle sind nicht nur sehr unangenehm für die Betroffenen, sondern auch für den Betrieb: Die organisatorischen Herausforderungen und die finanziellen Folgen sind beträchtlich, die gesunden Mitarbeitenden müssen die Absenz oft durch Mehrarbeit auffangen.
Absenzenmanagement ist als Führungsaufgabe zu verstehen. Es ist ein wirkungsvolles Mittel, um einerseits die Fehlzeiten, anderseits aber auch die unproduktive Zeit im Betrieb zu reduzieren. Denn es greift zu kurz, sich im Absenzenmanagement nur auf die abwesenden Mitarbeitenden zu konzentrieren: Studien zeigen, dass die unproduktive Zeit in einem Betrieb nur zu einem kleinen Teil durch Absenzen entsteht und zu einem viel grösseren Teil auf die Unproduktivität der Anwesenden zurückzuführen ist.
Um Absenzenmanagement in der ganzen Breite zu betreiben, eigenen sich regelmässige Gespräche der direkten Vorgesetzten mit ihren Mitarbeitenden. Solche Gespräche haben mehrere positive Effekte:
- Erkrankungsursachen, die auf den Arbeitsplatz zurückzuführen sind, werden im Gespräch erkannt. Die Erfahrung zeigt, dass 50 Prozent der Ursachen für Absenzen im Unternehmen liegen.
- Führungskräfte können im Gespräch Anzeichen für entstehende gesundheitliche Probleme erkennen. Diese systematische Früherkennung führt ebenfalls zu einer Reduktion der Absenzen.
- Die Gespräche sind Zeichen eines wertschätzenden Umgangs mit Mitarbeitenden und tragen zu einem motivierenden, gesundheitsförderlichen Betriebsklima bei. Das führt zur Reduktion der Fehlzeiten, aber auch zur Reduktion der unproduktiven Zeit.
Ergänzend zu den Gesprächen empfiehlt es sich, Absenzen als Folge von Krankheiten, Betriebs- und Nichtbetriebsunfällen systematisch und über einen längeren Zeitraum zu erfassen. Die Daten geben Aufschlüsse über Art und Ursachen der Krankheiten. Daraus können Präventionsmassnahmen abgeleitet werden.